Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben sich für wohnungslose Menschen nicht nur nicht verbessert, sondern verschlechtern sich aktuell weiter. Wohnraum wird immer mehr vom Sozial- zum Wirtschaftsgut, sodass für arme Menschen der Zugang zu bezahlbarem und zumutbarem Wohnraum immer noch schwieriger wird. Zudem gibt es einen deutlichen Zusammenhang von prekären Arbeitsverhältnissen und prekären Wohnsituationen, die nicht selten in Wohnungslosigkeit enden.

Wohnungslosigkeit trifft Männer und Frauen, jüngere und ältere Menschen. Rund ein Viertel der Betroffenen sind Frauen, etwa 25–30 % sind jünger als 25 Jahre. Ohne qualifizierte Hilfe ist ein Abgleiten auf die Straße vorprogrammiert.

Während die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland 2012 von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe auf 284.000 Betroffene, von denen ca. 22.000 obdachlos waren, fällt dieser Wert 10 Jahre später im Jahr 2022 mit 607.000 betroffenen Menschen, davon ca. 50.000 Obdachlose, deutlich höher aus.  

Damit wohnungslose Menschen Chancen erhalten und soziale Teilhabe ermöglicht wird, braucht es neben gesellschaftlicher Toleranz menschliche Zuwendung, Zeit und fachlich qualifizierte Hilfe. Das Aufbauen neuer Lebensperspektiven schafft oft Hoffnung und neue Tatkraft.

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